Unter dem Motto "Lebensmittel retten - wie kann das gehen?"  stand die Mitgliederversammlung der FrauenUnion im Kreis Böblingen im Oktober 2021.
Den Input erhielten die knapp 30 Anwesenden zum einen von der Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Sabine Kurtz, MdL im Wahlkreis Leonberg -Herrenberg.
Die Referentin ging nicht nur auf die Aktionswoche des Ministeriums Anfang Oktober zum Thema Lebensmittelverschwendung ein, bei der es viele Akteure gab und Kirchen u.a. beim Erntedankfest sich dem Thema annahmen. 
Auch verwies Sabine Kurtz auf den Welternährungstag (auch Welthungertag), der jedes  Jahr am 16.Oktober stattfindet und darauf aufmerksam macht, dass weltweit noch Millionen Menschen an Hunger leiden. Die Frauen Union, so Sabine Kurtz MdL, hatte daher einen treffenden Zeitpunkt für dieses Thema gewählt. Allerdings, so die Referentin, werden in Deutschland ca. 75 Tonnen Lebensmittel pro Jahr und pro Person weggeworfen. Allerdings gehören dazu auch Schalen, Knochen und andere nicht essbare Teile. Nun kommt die Aktion Foodsharing ins Spiel, die auch im Kreis Böblingen ehrenamtlich aktiv ist. Deren langfristiges Ziel ist es, die Wegwerfkultur von Lebensmitteln und anderen Ressourcen zu vermindern. Sophia Häußler wirbt nicht nur für den Verzehr von noch genießbaren Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum evtl. abgelaufen ist. Sie zeigte auch anhand der Kommune Hildrizhausen, wie Foodsharing, also Rettung von Lebensmitteln, konkret ablaufen kann. Ein Platz für eine Hütte, Strom, die die Kommune stellt, Ehrenamtliche, die geschult sind und nach den Lebensmitteln schauen sowie die Vorschriften des Veterinäramtes umsetzen. Dazu gehört tägliches Sortieren des Angebotes aber auch Reinigen des Lebensmittelhäuschens. Und es gibt Dinge, die dort nichts zu suchen haben, wie Alkohol oder Frischfleisch. Sich dort bedienen, darf jede(r). Und so Sophia Häußler: "Wir wollen ja, dass die Lebensmittel noch verwertet werden und nicht weggeworfen werden müssen." und weiter: " uns wäre es am Liebsten, wir machen uns irgendwann überflüssig, weil wirklich nur das gekauft wird, was auch benötigt und verzehrt wird."
Sabine Kurtz freute sich über diese Initiative im Landkreis. Kann doch das Ministerium in der Breite immer nur Ideengeber sein und für Themen sensibilisieren. Aus der Interessentenrunde kamen viele Nachfragen aber auch Hinweise, wie : Nicht mit leerem Magen einkaufen gehen; eine Einkaufsliste erstellen. Klar' wurde aber auch, dass man sich oft verschätzt, was benötigt wird oder auch nicht. Oder man beachtet außer Haus Termine nicht und das Eingekaufte bleibt dann liegen. Einig war man sich, dass man immer danach schauen sollte, was noch verwertbar sein könnte. Das Mindesthaltbarkeitsdatum jedenfalls sollte nicht den Ausschlag geben, die Ware an dem Tag oder einen Tag danach wegzuwerfen. Unter den Anwesenden gab es dann auch erste Überlegungen, ob man nicht in der eigenen Gemeinde solch ein Häuschen irgendwo zentral aufstellen könnte, damit weniger Lebensmittel in der Mülltonne landen.
Nähere Infos zu foodsharing auch deren Aktionen findet man unter: https://foodsharing.de/
Als Nachfrage kam auch, was denn eigentlich Hotels und Gastronomen mit ihren nicht mehr verwertbaren Lebensmitteln machen. Hier kam aus der Runde der Hinweis, dass vor längerer Zeit mal an eine Biogasanlage hierfür in der Region nachgedacht wurde. Dieser Idee und dem Hinweis will die Kreisvorsitzende der FrauenUnion, Elke Staubach nachgehen und bei Regionalräten aber auch der Kreistagsfraktion nachfragen. 

Die Vorsitzende Elke Staubach bei ihrem Jahresbericht

 

Bundestagsabgeordneter Marc Biadacz berichtet aus Berlin

 

Matthias Miller MdL und CDU Kreisvorsitzender bei seinem Bericht aus Kreis und Land

 

 

 

 Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL führt ins Thema ein

 

Sophia Häußler erklärt das Projekt Foodsharing

 

 

 

Der JU-Kreisvorsitzende Leon Kolb hält das Gruß- und Schlusswort